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Satteldach: Eigenschaften, Vorteile und typische Einsatzbereiche
Das Satteldach ist in Deutschland nicht ohne Grund der absolute Klassiker. Zwei geneigte Dachflächen, die sich an der Spitze treffen – klingt simpel, ist aber in Sachen Funktion und Flexibilität kaum zu schlagen. Wer Wert auf unkomplizierte Planung legt, wird mit dem Satteldach glücklich: Es lässt sich fast überall realisieren, passt zu ländlichen Bauernhäusern genauso wie zu modernen Stadtvillen. Aber warum eigentlich?
- Eigenschaften: Die Neigung der Dachflächen kann individuell an regionale Wetterbedingungen angepasst werden. Das ist besonders praktisch, wenn es um Schneelasten oder Starkregen geht. Satteldächer sind zudem prädestiniert für den Einbau von Dachfenstern oder Gauben, was die Belichtung und Belüftung im Dachgeschoss enorm verbessert.
- Vorteile: Neben der einfachen Konstruktion punktet das Satteldach mit niedrigen Bau- und Instandhaltungskosten. Die Dachform sorgt für eine sehr gute Ableitung von Regenwasser und Schnee, was das Risiko von Feuchteschäden minimiert. Außerdem bietet das Dach viel Stauraum – und je nach Dachneigung sogar Platz für einen vollwertigen Wohnraum unter dem Dach.
- Typische Einsatzbereiche: Satteldächer sind bei Einfamilienhäusern, Doppelhäusern und Reihenhäusern Standard. Sie werden aber auch gerne bei landwirtschaftlichen Gebäuden, Scheunen oder sogar modernen Tiny Houses eingesetzt. Besonders in Regionen mit viel Niederschlag oder Schnee ist das Satteldach fast schon gesetzt, weil es einfach robust und pflegeleicht ist.
Ein nicht zu unterschätzender Pluspunkt: Die klassische Form harmoniert mit fast jedem Baustil und ist in vielen Bebauungsplänen explizit vorgeschrieben. Wer auf eine langlebige, wartungsarme und vielseitige Dachlösung setzt, kommt am Satteldach eigentlich kaum vorbei.
Flachdach: Nutzungsoptionen und Herausforderungen im Vergleich
Flachdächer eröffnen eine ganze Welt an Nutzungsmöglichkeiten, die bei anderen Dachformen schlichtweg nicht denkbar sind. Wer träumt nicht von einer eigenen Dachterrasse mit Blick über die Stadt oder einem kleinen Garten hoch oben? Genau das ist mit einem Flachdach möglich – und zwar ohne komplizierte Umbauten oder aufwendige Konstruktionen.
- Dachterrasse und Dachgarten: Die ebene Fläche eignet sich perfekt für Aufenthaltsbereiche im Freien. Ob urbanes Gemüsebeet, Spielplatz für Kinder oder grüne Oase – das Flachdach lässt sich vielseitig gestalten. Gerade in dicht bebauten Gebieten ist das ein unschlagbarer Vorteil.
- Photovoltaik und Technik: Flachdächer bieten ideale Bedingungen für Solaranlagen, da die Module exakt nach Süden ausgerichtet und im optimalen Winkel montiert werden können. Auch Klimageräte oder Lüftungsanlagen finden hier problemlos Platz, ohne das Gesamtbild des Hauses zu stören.
- Barrierefreiheit: Im Gegensatz zu geneigten Dächern ist der Zugang zum Flachdach meist unkompliziert und sicher, was Wartungsarbeiten oder Inspektionen deutlich erleichtert.
Allerdings – und das ist der Knackpunkt – bringt das Flachdach auch einige Herausforderungen mit sich, die nicht unterschätzt werden dürfen. Die größte Schwachstelle ist die Abdichtung. Schon kleine Fehler können zu Feuchtigkeitsschäden führen, die teuer und aufwendig zu beheben sind. Auch die regelmäßige Wartung ist ein Muss, denn Laub, Schmutz oder stehendes Wasser können die Lebensdauer der Dachhaut drastisch verkürzen.
- Wärme- und Feuchteschutz: Eine hochwertige Dämmung ist Pflicht, sonst drohen im Sommer Hitzestau und im Winter hohe Heizkosten. Der Feuchteschutz muss lückenlos sein, sonst wird das Flachdach schnell zur Problemzone.
- Schneelast und Statik: Besonders in schneereichen Regionen muss die Tragfähigkeit sorgfältig berechnet werden. Flachdächer tragen die Last nicht wie ein geneigtes Dach ab, sondern müssen sie direkt aufnehmen.
Unterm Strich: Wer ein Flachdach plant, gewinnt maximale Gestaltungsfreiheit, sollte aber die technischen Anforderungen und die regelmäßige Pflege keinesfalls auf die leichte Schulter nehmen. Wer das beachtet, bekommt eine moderne, wandelbare Dachfläche, die weit mehr ist als nur ein Deckel fürs Haus.
Vergleich der gebräuchlichsten Dachtypen: Vorteile und Nachteile auf einen Blick
Dachtyp | Vorteile | Nachteile |
---|---|---|
Satteldach |
- Einfache, bewährte Konstruktion - Geringe Bau- und Wartungskosten - Flexible Dachneigung - Viel Stauraum oder Wohnraum möglich - Gute Ableitung von Regen und Schnee - Universell einsetzbar |
- Weniger architektonische Akzente - In einigen Neubaugebieten wenig individuell |
Flachdach |
- Nutzung als Dachterrasse oder Garten - Barrierearmer Zugang und einfache Wartung - Optimal für Photovoltaik und Technik - Moderne, urbane Optik - Volle Raumhöhe im Obergeschoss |
- Anfällig für Feuchtigkeitsschäden - Regelmäßige Wartung nötig - Meist geringere Lebensdauer - Statik für Schneelast aufwendig |
Pultdach |
- Viel Tageslicht dank hoher Wand - Flexibel für An- und Umbauten - Moderne Optik - Gut für Photovoltaik geeignet - Gezielte Regenwasserableitung |
- Bei ungünstiger Ausrichtung möglicherweise Schattenwurf - Bei Reihenhäusern oft genehmigungspflichtig |
Walmdach / Krüppelwalmdach |
- Optimaler Schutz gegen Wind und Wetter - Sehr robust und langlebig - Geringe Wartungskosten - Krüppelwalmdach: mehr Raum & Licht im Dachgeschoss |
- Höhere Baukosten - Etwas weniger nutzbarer Dachraum (bes. Walmdach) |
Zeltdach |
- Elegante, symmetrische Optik - Schutz aus allen Richtungen - Kein Giebel, daher vielseitige Außenwände nutzbar - Ideal für freistehende Gebäude |
- Komplexe Konstruktion - Begrenzte Möglichkeiten für große Photovoltaikanlagen - Weniger verbreitet, ggf. teurer |
Mansarddach |
- Maximale Wohnfläche im Dachgeschoss - Oft mit Balkonen oder Loggien möglich - Klassische, repräsentative Optik - Wertsteigerung durch zusätzlichen Wohnraum |
- Sehr hohe Bau- und Reparaturkosten - Aufwändige Planung und Ausführung |
Schleppdach |
- Einfache, kostengünstige Erweiterung - Vielseitig nutzbar (Carport, Terrasse, Lager) - Geringer Planungsaufwand bei Anbauten - Ideal für nachträgliche Lösungen |
- Optisch oft wenig prägnant - Sorgfältige Ausführung an Übergängen nötig, sonst undicht |
Pultdach: Moderne Dachform, Lichtgewinn und bauliche Möglichkeiten
Pultdächer stehen für einen modernen, oft fast schon avantgardistischen Baustil und bieten dabei verblüffende Vorteile, die viele Bauherren erst auf den zweiten Blick entdecken. Die einseitig geneigte Dachfläche sorgt nicht nur für eine markante Optik, sondern eröffnet ganz neue Spielräume bei der Raumgestaltung und Belichtung.
- Lichtgewinn: Durch die hohe Wand auf der einen Seite lassen sich große Fensterflächen oder sogar komplette Glasfronten realisieren. Das Ergebnis: Wohnräume, die regelrecht im Tageslicht baden. Gerade bei Nordausrichtung kann das Pultdach gezielt für maximalen Lichteinfall genutzt werden.
- Bauliche Flexibilität: Pultdächer eignen sich hervorragend für Gebäude mit versetzten Ebenen oder Anbauten. Unterschiedliche Dachneigungen an verschiedenen Gebäudeteilen ermöglichen kreative Grundrisse, die mit klassischen Dachformen kaum umsetzbar wären.
- Erweiterungsmöglichkeiten: Die klare Linienführung erleichtert spätere Erweiterungen, etwa einen Anbau oder eine Aufstockung. Besonders bei Reihen- oder Doppelhäusern ist das Pultdach ein echter Joker, wenn es um nachträgliche Anpassungen geht.
- Regenwasser-Management: Die Neigung ermöglicht eine gezielte Ableitung des Regenwassers, was bei der Planung von Zisternen oder Regenwassernutzungssystemen ein Pluspunkt ist.
Mit einem Pultdach lassen sich architektonische Akzente setzen, die Individualität und Funktionalität verbinden. Wer Wert auf Licht, flexible Grundrisse und eine zeitgemäße Optik legt, sollte diese Dachform definitiv auf dem Zettel haben.
Walmdach und Krüppelwalmdach: Schutzwirkung und Raumangebot
Walmdach und Krüppelwalmdach gelten als die Schutzschilde unter den Dachformen. Ihre Besonderheit: Alle Hausseiten werden von geneigten Dachflächen bedeckt, was nicht nur optisch markant wirkt, sondern vor allem die Fassade vor Wind und Wetter schützt. Gerade bei exponierten Lagen – etwa auf dem Land oder in windreichen Regionen – zahlt sich diese Bauweise richtig aus.
- Schutzwirkung: Die rundum geneigten Flächen bieten dem Wind weniger Angriffsfläche. Das reduziert das Risiko von Sturmschäden erheblich. Regen und Schnee werden effizient abgeleitet, sodass die Außenwände und das Mauerwerk weniger Feuchtigkeit aufnehmen. Ein echtes Plus für die Langlebigkeit des gesamten Gebäudes.
- Raumangebot: Während das klassische Walmdach durch die abgeschrägten Giebelseiten etwas weniger nutzbaren Raum im Dachgeschoss bietet, schafft das Krüppelwalmdach einen Kompromiss: Die Stirnseiten sind nur teilweise abgewalmt, sodass dort größere Fenster oder sogar Gauben eingebaut werden können. Das bringt mehr Tageslicht und macht den Raum unter dem Dach wohnlicher.
- Stabilität und Werterhalt: Beide Dachformen gelten als äußerst robust und wartungsarm. Sie sind ideal für langlebige Immobilien, bei denen Substanz und Werterhalt im Vordergrund stehen. Nicht zu vergessen: Die aufwändigere Konstruktion wirkt sich oft positiv auf den Wiederverkaufswert aus.
- Gestalterische Vielfalt: Krüppelwalmdächer erlauben spannende architektonische Details – etwa asymmetrische Formen oder besondere Fensterlösungen. So lässt sich auch bei traditionellen Bauformen ein individueller Akzent setzen.
Unterm Strich sind Walmdach und Krüppelwalmdach erste Wahl, wenn es um maximalen Schutz und solide Wertbeständigkeit geht – und das, ohne beim Raumangebot komplett Abstriche machen zu müssen.
Zeltdach und Mansarddach: Architektur für besondere Ansprüche
Zeltdach und Mansarddach stehen für Architektur, die sich bewusst vom Standard abhebt. Beide Dachformen setzen markante Akzente und erfüllen dabei sehr unterschiedliche Anforderungen an Ästhetik und Funktion.
- Zeltdach: Charakteristisch sind drei oder vier gleichmäßig geneigte Dachflächen, die sich an einer Spitze treffen. Diese Form kommt vor allem bei quadratischen oder polygonalen Grundrissen zum Einsatz und verleiht Gebäuden eine elegante, fast schon mediterrane Anmutung. Ein Vorteil: Durch die fehlenden Giebelwände lassen sich alle Außenwände optimal nutzen, etwa für große Fenster oder markante Fassadengestaltung. Das Zeltdach ist zudem ideal für freistehende Häuser auf exponierten Grundstücken, da es Wind und Wetter aus allen Richtungen gleichermaßen abwehrt.
- Mansarddach: Die Besonderheit liegt im Knick der Dachflächen – der untere Bereich ist steil, der obere flacher. Das Ergebnis: Maximale Wohnfläche im Dachgeschoss, oft mit voller Raumhöhe. Gerade bei Altbauten oder repräsentativen Stadtvillen ist das Mansarddach ein Statement für klassischen Stil und großzügige Grundrisse. Es ermöglicht sogar den Einbau von Balkonen oder Loggien im Dachbereich, was bei anderen Dachformen selten realisierbar ist. Wer Wert auf ein ausgebautes Dachgeschoss mit nahezu „echtem“ Wohnraum legt, findet hier die perfekte Lösung.
Beide Dachformen verlangen eine präzise Planung und erfahrene Handwerker, denn ihre Konstruktion ist komplexer als bei Standarddächern. Dafür belohnen sie mit unverwechselbarem Charakter und außergewöhnlichen Nutzungsmöglichkeiten – ideal für Bauherren, die das Besondere suchen.
Schleppdach: Erweiterungsmöglichkeiten und Praxisbeispiele
Schleppdächer sind die unkomplizierten Alleskönner, wenn es um nachträgliche Erweiterungen oder clevere Zusatznutzungen am Haus geht. Im Prinzip handelt es sich um eine Verlängerung der bestehenden Dachfläche, die über die Fassade hinausreicht. Klingt simpel, eröffnet aber erstaunlich viele Möglichkeiten – und das oft mit überschaubarem Aufwand.
- Carport und Unterstellplatz: Ein Schleppdach eignet sich hervorragend, um einen wettergeschützten Bereich für Fahrzeuge, Fahrräder oder Gartengeräte zu schaffen. Gerade bei Bestandsgebäuden ist diese Lösung oft günstiger und schneller umgesetzt als ein separater Anbau.
- Überdachte Terrasse: Wer gerne draußen sitzt, aber nicht ständig von Regen oder praller Sonne überrascht werden möchte, profitiert von einem Schleppdach als Terrassenüberdachung. Die Konstruktion lässt sich flexibel an die gewünschte Tiefe und Breite anpassen.
- Erweiterung für Werkstatt oder Lager: Besonders bei Einfamilienhäusern oder landwirtschaftlichen Gebäuden werden Schleppdächer genutzt, um zusätzlichen Stauraum oder eine kleine Werkstatt zu schaffen – ohne dass gleich ein ganzes Nebengebäude errichtet werden muss.
- Praxisbeispiel: In vielen Dörfern sieht man Schleppdächer an alten Bauernhäusern, die als Holzlager oder Unterstand für Maschinen dienen. Im städtischen Raum wiederum werden sie oft als Überdachung für Mülltonnen oder Fahrräder genutzt – praktisch, dezent und optisch unaufdringlich.
Ein gut geplantes Schleppdach ist also die perfekte Lösung, wenn es um unkomplizierte Erweiterungen und funktionale Zusatzflächen geht. Wer auf Flexibilität und pragmatische Lösungen setzt, wird mit dieser Dachform garantiert fündig.
Dachformen im Kostenvergleich: Anschaffung, Wartung und Langlebigkeit
Die Kostenfrage ist beim Dach entscheidend – und zwar nicht nur beim Bau, sondern auch im Hinblick auf Wartung und Lebensdauer. Zwischen den Dachformen gibt es deutliche Unterschiede, die oft erst nach Jahren richtig ins Gewicht fallen. Ein paar überraschende Fakten gibt’s obendrauf.
- Satteldach und Pultdach: Beide Varianten sind meist die günstigsten Optionen in der Anschaffung. Die einfache Geometrie sorgt für niedrige Material- und Arbeitskosten. Auch Reparaturen und Wartungsarbeiten sind überschaubar, da die Konstruktion wenig anfällig für Undichtigkeiten oder komplizierte Schäden ist. Die Lebensdauer liegt oft bei 50 Jahren und mehr, sofern die Eindeckung fachgerecht erfolgt.
- Flachdach: Auf den ersten Blick wirkt das Flachdach als Sparfuchs – geringe Baukosten, wenig Material. Aber: Die Wartung ist auf Dauer deutlich teurer. Abdichtungen müssen regelmäßig erneuert werden, und kleine Schäden können schnell zu größeren Problemen führen. Die Lebensdauer hängt stark von der Pflege ab und kann, bei Vernachlässigung, unter 30 Jahren liegen.
- Walmdach, Krüppelwalmdach, Zeltdach: Diese Dachformen verlangen beim Bau mehr handwerkliches Können und Material. Die Anschaffungskosten sind entsprechend höher. Im Gegenzug profitieren Eigentümer von einer robusten Konstruktion, die über Jahrzehnte hinweg nur wenig Wartung benötigt. Besonders das Walmdach punktet mit einer langen Lebensdauer und geringen Folgekosten.
- Mansarddach: Hier wird’s teuer – sowohl beim Bau als auch bei späteren Reparaturen. Die komplexe Form und die Vielzahl an Übergängen machen die Konstruktion aufwändig. Allerdings: Die Investition zahlt sich durch den gewonnenen Wohnraum und den oft höheren Immobilienwert aus.
- Schleppdach: Erweiterungen mit Schleppdach sind meist kostengünstig, da sie an bestehende Dächer angebaut werden. Die Wartung bleibt überschaubar, solange die Übergänge fachgerecht ausgeführt sind.
Unterm Strich lohnt sich ein genauer Blick auf die Gesamtkosten über die Jahre hinweg. Billig beim Bau kann teuer in der Instandhaltung werden – und umgekehrt. Wer langfristig denkt, spart oft am Ende mehr, als er anfangs investiert.
Dachform und Nutzung: Photovoltaik, Dachbegrünung und Traufhöhe im Überblick
Die Wahl der Dachform beeinflusst maßgeblich, wie flexibel und effizient ein Dach genutzt werden kann – gerade bei modernen Anforderungen wie Photovoltaik, Dachbegrünung oder der maximalen Traufhöhe.
- Photovoltaik: Die Ausrichtung und Neigung des Daches sind entscheidend für den Ertrag von Solaranlagen. Pultdächer ermöglichen oft eine optimale Südausrichtung und einen idealen Neigungswinkel, was den Wirkungsgrad der Module steigert. Satteldächer bieten je nach Ausrichtung mindestens eine geeignete Fläche, während Walmdächer durch ihre vier geneigten Seiten meist kleinere Einzelanlagen aufnehmen. Bei Zeltdächern kann die Ausrichtung der Module schwieriger werden, da keine große, zusammenhängende Fläche vorhanden ist.
- Dachbegrünung: Flachdächer und Dächer mit geringer Neigung sind besonders geeignet für extensive oder intensive Begrünung. Die Tragfähigkeit der Dachkonstruktion muss jedoch von Anfang an darauf ausgelegt sein. Mansarddächer oder stark geneigte Dachformen eignen sich weniger, da das Substrat abrutschen kann und die Pflege erschwert wird. Begrünte Dächer verbessern das Mikroklima, speichern Regenwasser und verlängern die Lebensdauer der Dachhaut.
- Traufhöhe: Die Traufhöhe – also der Abstand zwischen Boden und unterer Dachkante – ist oft durch Bauvorschriften limitiert. Flachdächer und Pultdächer ermöglichen es, das Maximum an Raumhöhe im Obergeschoss auszuschöpfen, da die Traufe meist höher liegt als bei klassischen Satteldächern. Bei Mansard- oder Zeltdächern kann die nutzbare Raumhöhe im Dachgeschoss ebenfalls größer ausfallen, was für Wohnraumgewinne sorgt, allerdings sind diese Lösungen baulich komplexer.
Wer sein Dach multifunktional nutzen möchte, sollte die Dachform gezielt auf die geplanten Anwendungen abstimmen – und dabei sowohl technische als auch rechtliche Rahmenbedingungen im Blick behalten.
Wichtige Entscheidungskriterien bei der Dachtyp-Wahl
Die Auswahl des passenden Dachtyps ist weit mehr als eine Geschmacksfrage – sie beeinflusst das gesamte Bauvorhaben und spätere Nutzungsmöglichkeiten.
- Bebauungsplan und Nachbarschaft: Oft geben kommunale Vorgaben die zulässigen Dachformen, Neigungswinkel oder Traufhöhen vor. Wer hier nicht genau hinschaut, riskiert böse Überraschungen bei der Baugenehmigung.
- Schallschutz und Akustik: Unterschiedliche Dachformen wirken sich auf die Schallausbreitung im Gebäude aus. Flachdächer können bei Regen oder Hagel lauter sein, während geneigte Dächer mit entsprechender Dämmung für ruhigere Innenräume sorgen.
- Materialwahl und regionale Verfügbarkeit: Nicht jeder Dachtyp lässt sich mit jedem Material sinnvoll umsetzen. In manchen Regionen sind bestimmte Dachziegel, Schiefer oder Metallprofile leichter erhältlich und günstiger, was die Entscheidung beeinflussen kann.
- Flexibilität für spätere Umnutzungen: Wer plant, das Gebäude in Zukunft zu erweitern, umzubauen oder anders zu nutzen, sollte auf eine Dachform setzen, die spätere Anpassungen erleichtert. Manche Dachtypen sind hier deutlich variabler als andere.
- Ästhetische Einbindung ins Umfeld: Die Dachform prägt das Straßenbild und sollte harmonisch zum Charakter der Umgebung passen. In manchen Quartieren ist ein markantes Zeltdach ein Hingucker, anderswo wirkt es deplatziert.
- Ökologische Aspekte: Die Dachform beeinflusst, wie viel Regenwasser gesammelt werden kann, wie gut das Dach begrünt werden kann und wie energieeffizient das Haus insgesamt ist. Wer Wert auf Nachhaltigkeit legt, sollte diese Faktoren in die Entscheidung einbeziehen.
Am Ende lohnt es sich, die eigenen Prioritäten klar zu definieren und alle relevanten Rahmenbedingungen sorgfältig abzuwägen – denn der Dachtyp entscheidet oft über Jahrzehnte hinweg über Komfort, Kosten und Wert des Hauses.
Fazit: Passende Dachform gezielt auswählen
Die gezielte Auswahl der Dachform ist ein strategischer Schritt, der weitreichende Folgen für Wohnqualität, Werterhalt und zukünftige Nutzungsmöglichkeiten hat. Es lohnt sich, nicht nur aktuelle Bedürfnisse, sondern auch langfristige Entwicklungen im Blick zu behalten. Ein Dach, das heute optimal erscheint, kann morgen schon an seine Grenzen stoßen, wenn sich Lebensumstände oder gesetzliche Vorgaben ändern.
- Innovative Dachformen bieten Potenzial für nachträgliche Aufstockungen oder energetische Sanierungen, was den Immobilienwert nachhaltig steigern kann.
- Werden Förderprogramme für erneuerbare Energien oder Begrünung genutzt, kann die richtige Dachform finanzielle Vorteile bringen, die weit über die Bauphase hinausgehen.
- Die Wahl beeinflusst auch, wie flexibel sich das Gebäude an neue Wohntrends oder technische Entwicklungen anpassen lässt – etwa durch smarte Dachsysteme oder modulare Erweiterungen.
- Ein bewusster Blick auf regionale Baukultur und klimatische Besonderheiten schützt vor Fehlentscheidungen, die später teuer werden könnten.
Unterm Strich zahlt sich eine vorausschauende Planung immer aus: Wer die Dachform nicht nur nach dem Bauchgefühl, sondern mit Weitblick und fachlicher Beratung auswählt, schafft die Grundlage für ein zukunftsfähiges, wertstabiles Zuhause.
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FAQ zu Dachtypen: Auswahl, Vorteile und Besonderheiten
Welche Dachformen sind in Deutschland am weitesten verbreitet?
Die gängigsten Dachformen in Deutschland sind Satteldach, Flachdach, Pultdach, Walmdach und Krüppelwalmdach. Diese sind bei Neubauten und Sanierungen besonders beliebt und bieten jeweils verschiedene Vor- und Nachteile.
Welches Dach ist besonders kostengünstig in Anschaffung und Wartung?
Satteldach und Pultdach zählen zu den preiswertesten Dachformen – sowohl bei der Errichtung als auch bei der späteren Wartung. Ihre einfache Konstruktion sorgt für geringe Bau- und Instandhaltungskosten.
Worauf sollte man bei der Dachform für Photovoltaik achten?
Ideal für Photovoltaikanlagen sind Pultdächer und Flachdächer, da sie eine optimale Ausrichtung und Neigung ermöglichen. Auch Satteldächer eignen sich gut, wenn mindestens eine Dachseite nach Süden zeigt.
Gibt es Dachformen mit besonders viel Wohnraum im Dachgeschoss?
Das Mansarddach bietet aufgrund seiner Form den größten Wohnraum unter dem Dach. Aber auch beim Satteldach ist je nach Neigung ein großzügiger Wohnbereich möglich.
Welche Dachform bietet besonders guten Witterungsschutz?
Walmdächer und Krüppelwalmdächer schützen das Gebäude besonders gut vor Regen, Schnee und Wind, da alle Hausseiten durch geneigte Dachflächen abgedeckt sind.